Sauerstofftherapie in der Augenheilkunde

Altersbedingte Durchblutungsstörungen sind oft heimtückisch: Erste Anzeichen einer Minderversorgung des Gehirns und der Sinnesorgane, wie Augen, Ohren und Gleichgewichtsorgane treten als kurzfristige Sehstörungen, Gesichtsfeldausfälle, Verdunkelungsattacken, Hörstürze und Sprachstörungen auf, die in der Fachsprache auch als "TiA" , transtorische ischämische Attacken bezeichnet werden.

Bei solchen Beschwerden ist umgehend der Hausarzt oder gegebenenfalls ein Facharzt aufzusuchen. Dort müssen Herz- und Kreislauferkrankungen oder neurologische Erkrankungen ausgeschlossen und gegebenenfalls behandelt werden. Erst dann kann bei fortbestehenden Beschwerden die Sauer- stofftherapie angewandt werden.

Der geistige Vater der Therapie war Prof. Ardenne, der in jahrelangen und präzisen Versuchsreihen feststellte: Der Sauerstoffpartialdruck in den Körpergeweben sinkt im Laufe des Lebens von 95 % auf 80 % im 50.sten Lebensjahr und auf 70 % im 75.sten Lebensjahr ab. Wird jedoch unter einem bestimmten Modus Sauerstoff inhaliert, so ändert sich für 6 – 12 Monate die Sauerstoffspannung in den Geweben. Der Gasaustausch in Lungen und Geweben wird wieder effektiver. Die Fließeigenschaften des Blutes bessern sich. "Hochschalteffekt der Mikrozirkulation" nannte dies Prof. Ardenne.

Besonders bei degenerativen Erkrankungen der Augen und der Sehbahn, für die keine operativen oder medikamentösen Therapien vorhanden sind, kann ein Behandlungsversuch sinnvoll sein.

Vor Selbstkauf von Sauerstoffgeräten und Selbsttherapie muss gewarnt werden: Nur unter ärztlicher Kontrolle wird der erforderliche "Hochschalteffekt der Mikrozirkulation" erreicht. Überdosierungen und Unterbehandlungen müssen vermieden werden. Ausschlusskriterien sind zu berücksichtigen. Zusätzliche Verbesserungen mit Verkürzung der Inhalations- zeiten wurden durch die Ionisation des Sauerstoffs erreicht.