Netzhautvenenverschluss

Die Venen sammeln verbrauchtes Blut und transportieren es zum Herzen zurück.

Im Gegensatz zu den Arterien stehen die Venen unter nur geringem Druck und das Blut fließt in den Venen nur mit geringer Geschwindigkeit. Sie benötigen deshalb auch keine so festen und stabilen Wände wie die Arterien.

Venöser Netzhautgefäßverschluss

Subjektives Erleben

Schmerzlose einseitige Sehstörung, meist am Morgen stärker ausgeprägt als am Abend. Schatten und Unschärfe, jedoch nicht völlig schwarz, bei Verschluss von Venenästen in einem Teil des Gesichtsfeldes, bei Verschluss der Zentralvene im gesamten Gesichtsfeld

Verschluss der Zentralvene mit zahlreichen großen flammenförmigen Blutungen entlang der Gefäße bis in die Randzone der Netzhaut reichend.
Verschluss eines kleinen Venenastes in unmittelbarer Nachbarschaft des Netzhautzentrums mit zahlreichen streifigen Blutungen entlang des Gefäßverlaufs und entlang der Nervenfaserrichtung
Fluoreszeinangiografische Analyse, gleicher Befund wie im Farbbild links. Während der weiße Farbstoff nach 10 min aus den Gefäßen schon wieder fast vollständig abgeflossen ist, hat er sich im Verschlussgebiet angereichert und zeigt die fortbestehende Flüssigkeitsdurchtränkung der Netzhaut an.
 

Erforderliche Ursachenabklärung

Ein erhöhter Augendruck kann für einen venösen Gefäßverschluss verantwortlich sein. Meistens liegt die Ursache jedoch nicht im Auge selbst sondern in Allgemeinerkran- kungen. Durchblutungsstörungen am Auge deuten deshalb auch immer auf Gefahren für andere Organe hin.

Als gefäßschädigend werden zu hoher Blutdruck (Hypertonus), Nikotin, krankhaft erhöhte Blutfettwerte und Diabetes angesehen. Manchmal können auch allgemeine Gerinnungsstörungen oder die Einnahme der "Pille" (Ovulationshemmer) ursächlich eine Rolle spielen, vor allem in Verbindung mit Nikotin.

Behandlung

Die Behandlung erfolgt in Zusammenarbeit von Augenarzt und Hausarzt bzw. Internist. Medikamente dürfen nur nach Empfehlung des Arztes eingenommen werden

  • Senkung eines zu hohen Augeninnendrucks
  • Durchblutungsfördernde Medikamente wie Acetylsalicylsäure (ASS)
  • Konsequente Behandlung von Grunderkrankungen und Vermeidung von Risikofaktoren
  • Evtl. Infusionstherapie
  • Je nach Befund der Fluoreszeinangiografie kann eine Laserbehandlung von stark flüssigkeitsdurchtränkten Netzhautbereichen oder von Netzhautzonen mit völlig zusammengebrochener Durchblutung erforderlich sein.

Intravitreale Injektionen (IVOM)

Je nach Verlauf werden bestimmte Medikamente in das Auge eingegeben:

z.B. Ranibizumab®(Lucentis),Bevacizumab®(Avastin),Aflibercept (Eylea)®,Triamcinolon®(Cortisonderivat),Dexamathason(Ozuderx®)

Die Therapieverläufe werden überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Hinweise: www.dog.org (Patienteninfos)

Prognose

Kleine Venenastverschlüsse außerhalb des Netzhautzentrums haben eine sehr gute Prognose und heilen meist ohne bleibende störende Folgen aus.

Ist das Netzhautzentrum in den Krankheits- prozess einbezogen, bleiben oft Sehstörungen zurück. Die Chancen auf Heilung können durch eine frühzeitige Behandlung und in bestimmten Situationen durch eine Lasertherapie gefördert oder ergänzt werden.  

Bei Verschluss der Zentralvene ist die Prognose meist ernst. Der Heilungsprozess kann bis zu zwei Jahre in Anspruch nehmen. Welches Sehvermögen erhalten oder wiedergewonnen werden kann, hängt vor allem vom Ausmaß der noch vorhandenen Restdurchblutung im Verschlussgebiet ab.