Fundusfotografie

Fotografie des Augenhintergrunds (Fundusfotografie)

Patientin bei der Fundusfotografie

Die Fotografie des Augenhintergrunds hat besonders zu Dokumentationszwecken große Bedeutung erlangt. Früher mussten Befunde des Augenhintergrunds zeichnerisch festgehalten werden, was mühsam und nicht sehr genau war.

Bei der Fundusfotografie wird mit einer eigens dafür entwickelten Funduskamera ein Bild des Augenhintergrunds in einen Fotoapparat projiziert. Diese Aufnahmen geben ein sehr gutes Bild des gesamten zentralen Augenhintergrunds.

Aufnahmen sind in verschiedenen Vergrößerungen möglich. So sind Ausschnitte des Augenhintergrunds in 50 °, 30 ° oder 20 ° erhältlich. Aufnahmen können in Farbe, Schwarzweiß und mit zusätzlichen Spezialfiltern gemacht werden.

Farbfoto des rechten Auges (Normalbefund) Das Bild zeigt den zentralen Augenhintergrund mit der etwas dunkler pigmentierten Netzhautmitte (Macula) - hier in der Mitte des Bildes gelegen- und dem Sehnervenkopf (Papille) mit den dort austretenden Netzhautgefäßen.

Fluoreszenzangiografie

Die Fluoreszenzangiografie erlaubt eine sehr viel genauere Untersuchung des Gefäßsystems des Augenhintergrunds als die normale Fundusfotografie. Der Patient erhält eine Injektion mit 10 ml 10 % igem Fluoreszeinnatrium in eine Vene. Mit der Funduskamera werden dann im Sekundentakt Bilder des Augenhintergrunds in Schwarzweißtechnik gemacht.  

Durch eine Kombination verschiedener Filter ist es möglich die farbstoffgefüllten Gefäße des Augenhintergrunds in verschiedenen Füllungsstadien darzustellen. 8 bis 20 Sekunden nach der Injektion strömt der Farbstoff in die Aderhaut ein. Ca. 2 Sekunden später stellen sich die Arterien dar (arterielle Phase) daran schließt sich die arteriovenöse Phase an und schließlich die venöse Phase.

Späte arterielle Phase mit Beginn der venösen Phase eines normalen Fluoreszenzangiografiebefunds
Arteriovenöse Phase eines normalen Fluoreszenzangiografiebefunds
Spätphase eines normalen Fluoreszenzangiografiebefunds
 

Mit der Fluoreszenzangiografie lassen sich Veränderungen der Durchblutung und des Gefäßsystems am Augenhintergrund hervorragend erkennen, wie sie nach Gefäßverschlüssen der Netzhaut und bei der Zuckerkrankheit vorkommen. Auch Gefäßanomalien und Gefäßneubildungen lassen sich wesentlich sicherer erkennen. Damit ist die Entscheidung für eine eventuell erforderliche Laserbehandlung der Netzhaut sicherer zu treffen.  

Undichte Stellen der Netzhautgefäße mit der umgebenden Schwellung der Netzhaut stellen sich sehr gut dar. Auch in der Erkennung von Gefäßneubildungen der Aderhaut im Rahmen der  altersabhängigen Maculadegeneration ist die Fluoreszenzangiografie erforderlich. Nur mit dieser Technik kann über eine eventuell mögliche spezielle Lasertherapie oder medikamentöse Behandlung entschieden werden.