Untersuchung von Fehlsichtigkeit

Bedeutung der Sehschärfenbestimmung

Die Ermittlung der Korrektionsgläser zum Erzielen der bestmöglichen Sehschärfe ist außerordentlich wichtig nicht nur zur Brillenglasbestimmung sonder auch zur Beurteilung der Funktionsfähigkeit des Auges und in gutachterlicher Hinsicht.

Säuglinge und Kleinkinder können bei einem Brechkraftfehler (Refraktionsanomalie) erst mit einer passenden Brillenkorrektur ihre beste Sehfähigkeit entwickeln. Wird die rechtzeitige Korrektur versäumt, bleibt eine nicht beeinflussbare Sehschwäche lebenslang bestehen.

Wird keine optimale Sehschärfe erreicht, muss zur Diagnose einer möglichen Krankheit nach der Ursache geforscht werden.

Bestimmung der erforderlichen Korrektur

Der Patient sitzt in einer vorgeschriebenen Entfernung vor einer Sehprobentafel. Entweder sind die Sehzeichen aufgedruckt oder werden mit einem Projektor auf dieser Tafel dargestellt: Zahlen, Kinderbilder, E-Haken, Landoltringe. Für gutachterliche Untersuchungen ist der Untersuchungsplatz nach DIN-58220 eingerichtet, um unter gleichen Bedingungen Sehschärfenergebnisse miteinander vergleichen zu können.

Zunächst prüft man die Sehschärfe ohne Prüfgläser. Dann schaut der Prüfling durch eine Messbrille oder einen Apparat, der die verschiedenen Gläser vor das zu untersuchende Auge schiebt (Phoropter).

Durch Hinzufügen und Wiederentfernen von Messgläsern (Minus- oder Pluslinsen) wird die optimale Sehschärfe ermittelt. Das Abfragen des Seheindruckes während einer Sehschärfenprüfung ist nicht immer einfach und verlangt von beiden - vom "Prüfer" und "Prüfling" - eine hohe Konzentration. Schließlich soll an Hand der ermittelten Refraktionswerte eine Brille angefertigt werden, die "passen" muss.

Bestimmung der Fehlsichtigkeit bei Kindern

Bei Kindern und nicht kommunikationsfähigen Menschen kann eine Sehschärfenbestimmung nicht im Wechselgespräch erfolgen.In diesen Fällen können nur apparativ ermittelte Werte verwendet werden.

Definition der Glasstärke

Die Wirkung eines Glases ist durch seine Brennweite bestimmt.

Der Kehrwert der Brennweite - in Meter gemessenen - ist die Dioptrienzahl (=Stärke des Glases), z.B. die Brennweite einer Sammellinse beträgt ¼ m, d.h. der Kehrwert von ¼ ist 4. Die Linse hat also eine Brechkraft von 4 Dioptrien

Brennweite der Linse: 25 cm
Entspricht: ¼ m
Kehrwert: 4
Also Brechkraft: 4 Dioptrien