Orthomolekulare Therapie in der Augenheilkunde

"Lass Nahrung deine Arznei sein und Arznei deine Nahrung"
postulierte Hippokrates.

Zunehmend wird erforscht, inwiefern unsere tägliche Nahrung die "größte, reichhaltigste Apotheke" ist, die uns mit Schutzstoffen gegen Krankheiten ausstattet. Die Orthomolekulare Medizin befasst sich nach Linus Pauling 1968 mit den Konzentrationen von Substanzen, die zur Wiedergewinnung und Erhaltung der Gesundheit erforderlich sind.  

Nur 4 Beispiele solcher Substanzen seien genannt:

  • Fluor gegen Kariesbefall der Zähne
  • Vitamin C (Ascorbinsäure) gegen Skorbut, an der in früheren Jahren tausende Seeleute erkrankten
  • Vitamin A gegen Xerophthalmie (Austrocknung der Augenoberfläche), an der noch jährlich 1 Million Menschen, überwiegend Kinder, erkranken selbst B
  • allaststoffe, wie die Kleie in der unlöslichen Außenschicht des Weizenkornes schützen gegen Dickdarmtumoren.

Mikronährstoffe oder Vitalstoffe sind Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren, sekundäre Pflanzenstoffe sowie Hormone und Enzyme. Sie haben im Gegensatz zu Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen keine kalorischen Werte, werden in nur geringen Mengen benötigt und haben überwiegend regulatorische Aufgaben.In zunehmendem Maße beschäftigen sich Augenärzte mit der Rolle der Vitalstoffe beim Sehvorgang.Die wichtigste Stelle für das scharfe und farbige Sehen - und für das Lesen - ist eine nur wenige Quadratmillimeter große Stelle im Zentrum der Netzhaut, die Makula. Hier kommt es zum direkten Kontakt des gebündelten Lichts mit den Sehsinneszellen den Photorezeptoren.  

Diese spezialisierten Nervenzellen schützen sich durch komplexe Mechanismen gegen Lichtschäden:

  • Filterung des energiereichen blauen und ultravioletten Lichtes durch Hornhaut und Linse, sowie Einlagerung von Schutzstoffen, wie Lutein und Zeaxanthin
  • Ständiger Abbau der verbrauchten Photorezeptorenlamellen: Die Sinneszellen regenerieren sich ständig durch die Pigmentzellen, die einen hohen Zinkstoffwechsel haben.
  • Erhaltung der Temperaturkonstanz durch ständige Wärmeableitung über die Aderhaut.

"Mangel im Überfluss"

Eine "schleichende" Unterversorgung kann auftreten durch "Vitalstoffräuber" wie

  • Nikotin
  • Alkohol
  • Schadstoffaufnahme

und/oder

  • Lebensphasen
  • Schwangerschaft
  • Alterchronische Erkrankungen

Ihr Augenarzt wird Sie kompetent beraten, wenn es um Fragen der Ergänzungsnotwendigkeit, d.h. der "Supplementierung" mit Vitalstoffen geht.