Homöopathie

1. Die Homöopathie hat eine über 200 Jahre alte Tradition, die zurück geht auf Samuel Hahnemann und dieser hat, wie viele Ärzte, die das "Buch der Natur' aufgeschlagen haben, Theophrastus Paracelsus studiert, so dass eine ganze Reihe von Anregungen zur Homöopathie bereits fast 500 Jahre alt sind. Die in der Schulmedizin üblichen Modeströmungen sind spurlos an der Homöopathie vorübergegangen. Andererseits hat auch die Homöopathie ihre eigene Entwicklung und gerade im letzten Jahrhundert sind besonders viele Mittel entdeckt und entwickelt worden, die bei Augenerkrankungen hilfreich sind.  

2. Innerhalb der homöopathischen Behandlung wird immer eine Gesamtschau vom ganzen Menschen angestrebt und die Behandlung mit homöopathischen Mitteln hat immer eine ganzheitliche und eine individuelle, das heißt also eine allein dem Patienten zugeordnete Funktion. Es ist daher ein wissenschaftlicher Funktionsnachweis - im Sinne der schulmedizinischen Forderung von sogenannten Doppelblindstudien - nicht möglich und auch gar nicht angestrebt.          

3. Die Therapie erfolgt entweder "Klassisch-homöopathisch", also mit einem oder ganz wenigen Mitteln in Folge, oder "komplexhomöopathisch" mit mehreren oder sogar vielen Mitteln im Hinblick auf einzelne Symptomenkomplexe. Zum Beispiel geht es bei der Behandlung des Grauen Star nicht primär um die Rückbildung von Trübungen der Augenlinse. sondern um die Behandlung von konstitutionellen Schwächen des Starpatienten, nämlich die Schwächen im Calcium-Magnesium- bzw. im Erdalkali-Mineral-Elektrolythaushalt, die, wenn sie behandelt werden, sekundär zum Stopp des weiteren Fortschreitens oder sogar zur Wiederaufhellung der Linse führen können.  

4. Wenn von schulmedizinischer Seite eine problematische, mit vielen Nebenwirkungen versehene, Therapie vorgeschlagen wird, sollte man aus der gleichen Verlegenheit den Mut haben, eine Therapie zur Mitbehandlung oder als Alternative heranzuziehen, die auf Grund ihrer weitgehenden Nebenwirkungsfreiheit nur zusätzliche Vorteile schaffen kann.

5. Selbstverständlich ist die homöopathische Therapie im allgemeinen im Bereich der Augenheilkunde nur eine Zusatzherapie. Sie kann die Augenchirurgie und viele andere schulmedizinische Mittel nicht ersetzen.          

6. Wo das Sehvermögen auf dem Spiel steht kann nicht experimentiert werden!
Dennoch kann zusammenfassend festgestellt werden, dass die Homöopathie auf dem Gebiet der Ophthalmologie wesentliche Beiträge leisten kann. Das gilt sowohl für akute wie für chronische Augenerkrankungen. Ein gutes Beispiel hierfür sind die meisten äußeren Augenentzündungen, besonders bei Kindern. Auch ist im Hinblick auf die Therapie der altersabhänigen Makuladegeneration hervorzuheben, dass hier eine Kombination der schulmedizinischen Möglichkeiten über die Laserverfahren mit der Homöopathie, der Naturheilkunde (Ginkgo, Difrarel etc.) und der orthomolekularen Therapie (Antioxidantien, Lutein,Vitamine und Mineralstoffe etc.) die besten Ergebnisse bringt.  

Es ist selbstverständlich, dass dabei immer auch die eigenen, der Methode immanenten Grenzen, beachtet werden müssen und stets, sollte eine homöopathische Alternative in der Therapie nur nach genauer Kenntnis und Beachtung der schulmedizinischen Therapie eingesetzt werden. Um so mehr, da es im Augenfach ja überwiegend um lokale Läsionen geht und die homöopathische Therapie ihrem Wesen nach eher eine konstitutionsbezogene Therapie und erst in zweiter Linie eine symptombezogene Therapie ist. Deshalb ist gerade der Miteinsatz der Homöopathie bei Augenerkrankungen, die primär Systemerkrankungen sind, wie Diabetes mellitus, Rheuma, Immunitätsstörungen etc., wo also der Gesamtzusammenhang beachtet werden muss, besonders sinnvoll und vielversprechend.